In den vergangenen Jahren ist gefühlt unsere Zündschnur kürzer geworden und wir gehen schnell „hoch“. Aber: Warum haben wir eine so kurze Zündschnur?
Zu allererst: es war nicht meine Erkenntnis. Vor etwas 2 Wochen habe ich im Fernsehen ein Interview mit einem Professor gesehen und der hat dies sehr gut erklärt (wer das Interview finden sollte, wäre ich sehr dankbar für den Link).
Warum werden wir aggressiv?
Zurück zur Frage: Warum haben wir eine so kurze Zündschnur? Warum sind wir so schnell gereizt und werden auch, ein Stück weit, aggressiv.
Jeden Tag passieren uns viele kleine, manchmal sogar unbedeutende Dinge, wo wir nachsichtig und verständnisvoll reagieren. Jemand nimmt uns die Vorfahrt, oder Leute halten sich nicht an Zusagen, etc. Dann ist verständnisvolles Verhalten sehr schön und spricht vor allem für eine Menge Empathie.
So ein positives Verhalten ist der Kleber der unsere Gesellschaft zusammen hält.
Doch je öfter wir nachsichtig sind und damit Fehler, Fehlverhalten von anderen mit unserer Empathie zu kompensieren versuchen, desto größer wird der Frust und das Gefühl das es ungerecht auf der Welt zu geht. Immer bin ich der oder die, die/der nachgeben muß, oder der das Fehlverhalten auffangen muss.
Das schafft mit der Zeit Frust und Aggression, da wir uns nicht gerecht behandelt fühlen und unser emphatisches Verhalten nicht wertgeschätzt wird.
Das macht etwas mit uns: wir fühlen uns weniger wert!
Doch woher kommt das?
Heutzutage ist es schon fast gängige Praxis zu sagen: „Hey chill‘ mal!“, oder „So schlimm ist das doch gar nicht.“ oder auch „Jetzt hab Dich nicht so.“ Durch diese Aussagen wird die Wertschätzung für das emphatische Handeln relativiert und man hat das Gefühl: ich hab den kürzeren gezogen.
Des Weiteren sind gesellschaftliche Normen weniger wichtig geworden und wenn sich eine Seite nicht daran hält, aber die andere, dann kommt es zu dem oben beschriebenen Ungleichgewicht.
Und am Ende explodieren wir dann bei einer Kleinigkeit, wenn wir wieder das Gefühl haben: ich habe wieder einmal drauf gelegt. Jetzt reicht es!
Was können wir dagegen tun?
- Werte vermitteln, schon bei den Kindern
- sich selbst auch an die eigenen Werte halten
- Normen sind kein Gesetzbuch, aber welche Normen sind wichtig für das Zusammenleben
- sich der eigenen Werte bewusst werden
- sich auch mal gegebenen Werten unterordnen, wenn sie für das konfliktfreie Zusammenspiel der Gesellschaft notwenig sind
- die eigenen INNEREN Grenzen kennenlernen, anstatt immer die Grenzen im AUSSEN zu suchen
- Danke sagen und das emphatische Verhalten unseres Gegenüber wertschätzen
Wie oben beschrieben: das ist nicht meine Erkenntnis und ich habe nur versucht, dies wiederzugeben, weil ich das Gefühl habe dass der Urheber genau den Nagel auf den Kopf getroffen hat.
Was macht das mit euch? Kommentiert doch gerne mal, Danke. 🙂
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