Ich weiß nicht wem es sonst noch so auffällt. Aber in Unterhaltungen, auf Social Media oder in Beiträgen gibt es viele Statements, die sinngemäß mit den Worten beginnen: „Ich klage das an!“ Und ich frage mich: „Wirklich?“
Hilflosigkeit?
Es schein wohl in Mode zu sein, oder spiegelt es die Hilflosigkeit wider? Ich erlebe viele Mitmenschen, die Sachverhalte, Situationen oder Verhalten laut beklagen und dies kundtun. Das ist ja erst einmal nicht verkehrt. Damit wird Aufmerksamkeit auf die Situation gelenkt. Das kann aktivieren und Menschen dazu anregen, sich einer Meinung oder Aktivität anzuschliessen.
Aber wie effektiv ist das? Mehr und mehr erlebe ich, dass viele Mitmenschen nur laut klagen und dann sagen, ich habe ja schliesslich auch was gesagt.
Doch was passiert, wenn alle nur laut klagen?
Wir erleben Frustration, Enttäuschung und Stillstand. Es erinnert mich an das satirische Bild von vielen Häuptlingen, die auf einen Ruderer in einem Boot einreden, er solle schneller rudern.
Aber können wir etwas unternehmen? Yes, I can !
Wir müssen nicht immer die große Nummer schieben und glauben wir könnten nur etwas tun, wenn wir die Welt retten (auch wenn die Welt gerettet gehört).
Wenn mal ein jeder ein wenig mehr auf sich selber achten würde und dort anfangen:
- Freundlich sein – es kostet nichts, es kann jeder und senkt das Aggresionspotiential
- Benimm – diese Regeln sind nicht gemacht um Menschen zu gängeln, sondern das Zusammenleben möglichst reibungslos zu gestalten.
- ich muss niemanden missionieren – jeder hat ein Recht auf eine Meinung oder Ansicht, auch wenn sie mir nicht passt. Ich muss aber niemanden „überzeugen“ meine Ansicht anzunehmen.
- Kleinigkeiten – es ist ja geil für Umweltschutz auf die Strasse zu gehen, aber dann in die Wildnis zu pinkeln, oder auf der Toiletten die Papiertücher auf den Boden fallen zu lassen, geht sich nicht aus. Es ist nur eine Kleinigkeit …
- die anderen ja auch – nur weil andere etwas machen, gibt es mir nicht automatisch die Berechtigung oder die Pflicht es gleich zu tun. Ich kann mich noch an einen Ausspruch einer meiner Lehrer erinnern: wenn jemand in den Fluß hüpfst, dann springst Du ja auch nicht hinterher. Wohl wahr.
- Verantwortung – wenn ich mir klar werde, dass meine Handlungen Konsequenzen haben, kann ich mir überlegen, ob ich dafür auch die Konsequenzen tragen möchte.
- das was Du nicht möchtest das man Dir tut, das füge auch keinem anderen zu – da braucht es keine Erklärung, oder doch? Da passt Rücksichtnahme dazu.
Dies sind alles Kleinigkeiten, und sie kosten kein Geld. Aber stelle Dir mal vor, viele würden so handeln … Nicht auszudenken was aus unserer Welt werden könnte.